Karneval in Corona Zeiten

Auch der Karneval in diesem Jahr – die fünfte Jahreszeit – kann leider nicht so ausgelassen gefeiert werden wie die Jahre zuvor. Doch der Große Rat der Karnevalvereine Frankfurt am Main e.V. lässt seine Frankfurter Närr:innen auch zu C-Zeiten nicht im Stich und so wird zumindest in den eigenen vier Wänden für ein wenig Fastnachtsstimmung gesorgt. 

 

>> Infos: grosser-rat.de

 

„Fast nix mehr ist wie letztes Jahr, nur Frankfurts goldig Prinzenpaar!“, so lautet das das diesjährige gereimte Motto und könnte die aktuelle Lage nicht treffender auf den Punkt bringen. Und da besondere Zeiten ungewöhnliche Maßnahmen erlauben, führt zum ersten Mal in der Frankfurter Fastnachtgeschichte ein Paar erneut die neue Kampagne 2020/2021 an. Darüber freuten sich die Prinzessin Sandra I., mit bürgerlichen Namen Sandra Stey und der Prinz Jonas I., mit bürgerlichem Namen Jonas Nagel, die die zweite Kampagne in Folge leiten, wenn auch nicht wie gewohnt. „Ihre Lieblichkeit“ Sandra I. wurde in Frankfurt geboren und kam durch ihre Eltern mit der Frankfurter Fastnacht in Berührung. So stand die 22-Jährige das erste Mal als Tänzerin in der Garde der Karnevalgesellschaft Bernemer Käwwern e.V. 1935 auf der Bühne der Kinder- und Jugendsitzung des Großen Rats in Bergen Enkheim und ist seit dem Jahr 2000 in der Frankfurter Fastnacht und in ihrem Verein aktiv. Das Tanzen und die Fastnacht wurden ihr quasi in die Wiege gelegt.

Auch „Seine Tollität“ Jonas I. war überrascht über die Nachfrage einer weiteren Amtszeit, doch eine Bedenkzeit brauchte er nicht. Geboren wurde der ebenfalls 22-Jährige im Marienkrankenhaus in Frankfurt und ist seit Kindesbeinen als Bernemer Bub bei der BKG 1901er dabei. Seitdem hat er keinen einzigen Fastnachtumzug verpasst und ist seit fünf Jahren im Elferrat hoch auf der Bühne präsent. Im bürgerlichen Leben arbeitet Jonas als Dachdecker im heimischen Betrieb, daher lautet seine Botschaft auch als Fastnachtprinz: „Es lebe das Handwerk und das Miteinander im Verein!“

Virtuell statt uff der Gass und Abstand statt Schaukelrunde

Wie bedeutsam Vereine, Freunde*innen, Arbeitskollegen*innen und soziale Kontakte sind, zeigt uns die Pandemie besonders deutlich. Umso wichtiger ist es, auch in schwierigen Zeiten gute Laune in trostlosen Zeiten zu bringen und wenigstens ein bisschen Fastnacht-Stimmung zu vermitteln. Daher lautet die Devise der Kampagne 2020/2021: virtuell statt uff der Gass und Abstand statt Schaukelrunde. So gibt es seit dem 4. Januar den Fahrplan durch die Frankfurter Fastnacht 2021, zwar nicht verteilt im Stadtgebiet, aber in allen Filialen der Bäckerei Eifler, um ein Stück Frankfurter Fastnacht in schriftlicher und bildlicher Form nach Hause bringen zu können. Auch auf der Homepage des Großen Rates (grosser-rat.de) ist das Schrift- und Bildwerk einzusehen. Ebenfalls auf der Homepage gibt es unter der Rubrik „Mediathek“ Videos der Kampagneneröffnung, Imagefilme sowie Rosa Cloudchen 2021 mit Tante Gladice und die Muddi (Anita). Nach mehrfachen Terminverschiebungen, aufgrund der wechselnden Corona-Bestimmungen, gibt es auch zwei Live-Veranstaltungen. Das ist zum einen eine literarische Fastnacht in der Frankfurter Paulskirche am Fastnacht-Samstag, dem 13. Februar, und zum anderen der Neujahrsempfang beim Oberbürgermeister Peter Feldmann im Römer am Fastnacht-Sonntag. Wir drücken die Daumen, dass diese Veranstaltungen im geplanten Rahmen stattfinden können. Eines ist sicher: Die diesjährige Fastnachtkampagne wird in die Geschichte eingehen und zeigt, dass sich der Karneval den Spaß an der Freud niemals verderben lässt. In diesem Sinne ein dreifaches und lautes „FRANKFURT HELAU“ an alle Karnevalist:innen in Frankfurt und in der ganzen Republik von Ost nach West – von Nord nach Süd. Bleibt alle gesund! Auf dass wir uns in der Kampagne 2021/2022 wieder unterhaken und gemeinsam schunkeln können.