Prinz Torsten I. – ein Mann der gern und gut kocht und hessische Küche zum Verwöhnen anbietet, so kennt man Torsten Dornberger, den Wirt der Traditionsgaststätte “Schöne Müllerin“, schon seit Jahren.

Als Vorsitzender der „Vereinigung selbst kelternder Apfelweinwirte“ und als  Präsident des Karnevalsvereins „Schöne Müllerin“ hat er sich in Frankfurt am Main dem „Ebbelwei“ und der Tradition der „Frankfurter Fassenacht“ verschrieben. Doch wie alles anfing mit unserem „Prinz Torsten I.“ zeigt die nachfolgende Geschichte.

Am 24. August 1952 erblickte Torsten Dornberger in der thüringischen Stadt Erfurt das Licht der Welt und träumte fortan davon, „einmal Prinz zu sein“. Damals war er der kleine Prinz seiner Eltern die in Erfurt einen Friseursalon betrieben. Nach dem Umzug nach Fulda sattelten die Dornbergers um und bewirteten ihre Gäste im eigenen Hotel.

Fotograf: Vinzenco Mancuso
Fotograf: Vinzenco Mancuso

Doch der Hotelierssohn hatte zunächst andere Pläne. Er heuerte bei der Marine an und hatte vier Jahre lang die Meeresluft in der Nase. Viele Länder lernte er kennen und profitierte davon für sein späteres Leben. Gerne wäre er auch weiterhin in „aller Herren Länder“ unterwegs gewesen, doch die Eltern drängten Torsten dazu, einen bodenständigen Beruf zu ergreifen. So lernte Dornberger den Beruf des Kochs und schaffte es sogar mit dem Titel „Deutscher Koch-Juniorenmeister“ zur frühen Auszeichnung.

Die Musik war damals sein zweites Standbein. Mit Partner Martin Herwig gründete er das Duo „Martin und Torsten“. In dieser Zeit zog es ihn, wegen der Studioaufnahmen, nach Frankfurt an den schönen Main. Sie waren gefragt, doch ohne den durchschlagenden Erfolg, da just zu dieser Zeit die „Neue Deutsche Welle“ den deutschen Schlagern den Rang ablief. Doch in Chicago, Las Vegas und anderen Städten in den USA waren viele Freunde, die deutsche Schlager und vor allen Dingen das Duo „Martin und Torsten“ hören wollten. Nach einer langen Zeit des „Lebens aus dem Koffer“ ging es zurück nach „Good Old Germany“ um die Wurzeln richtig zu festigen.

1988 übernahm der damals 36-jährige, als Wirt die im Nordend gelegene Frankfurter Traditionsgaststätte „Schöne Müllerin“. Er hat sich dabei der hessischen Kost und der damit verbundenen Tradition gewidmet. Sein auf der Speisenkarte zu findendes „Hessenschnitzel“ mit Äpfeln, Sauerkraut, Speck, Sahnepürree und „ em feine Ebbelwei-Sößche“ läßt selbst den Schreiber dieser Zeilen mit der Zunge schnalzen.

Dornberger verfolgt die Tradition des „Stöffche“, läßt aber auch einen „Süßgespritzten“ oder den Hip-Hop-Ausdruck „Ebbler“ zu. Nur Design-Mixgetränke aus Apfelwein und Cola und anderen Kombinationen gehen ihm gegen den Strich.

Doch wenn die fünfte Jahreszeit beginnt, dann steht er als Koch im Frankfurter Baumweg nicht hinter dem Herd und als Wirt nicht hinter dem Tresen. Nein, dann unterhält er seine Gäste mit Stimmungsliedern und ist in „seinem“ Karnevalsverein aktiv. Selbst in der „Bütt“ steht er seinen Mann mit „Schalk im Nacken“ und einer gehörigen Portion Mutterwitz. Dabei vergisst er nicht, auch gutes zu tun und unterstützt aus den Erlösen von Veranstaltungen zwei Waisenhäuser in Thailand, sowie die Krebs- und Aidshilfe.

Privat ist Prinz Torsten I. mit seinem Lebensgefährten Hohm , einem Thailänder, „verbandelt“. Dadurch bedingt ist sein nunmehr liebstes Reiseziel das asiatische Land zwischen der Andamanensee und dem südchinesischen Meer. Ein umtribeiger Prinz der überall hilft wo es gerde nötig ist, der viele Veranstaltungen mit Moderationen und natürlich mit seiner Musik bereichert. Bestimmt gibt es mit ihm eine anstrengende aber tolle Fastnachtskampagne 2009 in Frankfurt am Main.

Als Vorsitzender der „Vereinigung der selbstkelternden Apfelweinwirte“ ist er eng verbunden mit der Frankfurter Familienkelterei Possmann und deren Chef Peter Possmann. Als Sponsor der diesjährigen Frankfurter Fastnachtskampagne konnte Possmann dabei helfen, dass unter dem Motto: „Tradition und Fassenacht ist das, was Frankfurt glücklich macht“, der Lebenstraum von Torsten Dornberger in Erfüllung geht – einmal Prinz zu sein in Frankfurt am Main.